Der Sommer neigt sich, zumindest da, wo es traditionell einen Sommer gibt, dem Ende zu: Die traditionelle Bozner Sommerfrische in den schönsten Bergen der Welt ist mit dem Monat September nun beendet. Auch von der angeblich schönsten Insel der Welt wird in einem immer lesenswert-philosophischen Newsletter (hier) etwas wehmütig der „final de verano“, das Ende des Sommers angekündigt.
Zeit also, sich auch hier noch einmal positiven Gedanken zu widmen und eine entspannte Runde Golf in die schöne spätsommerliche Abenddämmerung hinein zu spielen.
Aber macht uns das, macht Golf generell glücklich oder zumindest gesund? Oder ist Golfen gesünder als andere Aktivitäten? Eine britische Studie hat sich dieser Frage gewidmet:
Die Studie
Dass körperliche Aktivität mit Wohlbefinden und positiven gesundheitlichen, körperlichen und mentalen, Effekten verbunden ist, ist bekannt. Aber es gibt auch andere Einflussfaktoren auf die Gesundheit: Social Trust, also salopp gesagt das „Glauben an das Gute im Menschen“ (Etwas konservativer formuliert: die Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit anderer Personen) ist einer. Andere sind die empfundene Selbstwirksamkeit und die allgemeine Lebenszufriedenheit.
In der Studie wurde in einer grossen Befragung von über 3000 Golfern (erstaunlicherweise davon 97% männliche Golfer, warum auch immer…) die körperliche Aktivität, das empfundene soziale Vertrauen, die empfundene Selbstwirksamkeit und das allgemeine Wohlbefinden von Golfern mit denen von Nicht-Golfern verglichen. Die Vergleichsdaten der Nicht-Golfer stammen dabei aus einer großen Bevölkerungsumfrage von 2016.
Die Ergebnisse
Interessanterweise fielen weniger Golfer (29%) als Nicht-Golfer (62%) in die aktive Gruppe mit mehr als 150 Minuten Bewegung pro Woche. Das kann zum einen daher rühren, dass in der Frage nicht differenziert wurde, ob Golf im Sinne der Frage als körperliche Aktivität anzusehen ist (die Einschätzung hierzu weicht ja auch unter Golfern teilweise ab…). Zudem sind Golfer im Vergleich zu Teilnehmern anderer Sportarten durchschnittlich älter und demzufolge meist auch weniger körperlich aktiv.
Alle anderen Ergebnisse sprachen für das Golfen: Der Social Trust Score war bei Golfern deutlich höher, auch die Selbstwirksamkeit wurde deutlich höher empfunden. Nicht zuletzt ist das persönliche Wohlbefinden von Golfern höher als das der nicht-golfenden Bevölkerung (aber das wussten wir ja schon immer). Für alle dieser Faktoren wurde ein positiver Einfluss auf die Gesundheit, zum Teil auch auf die Lebenserwartung festgestellt.
Das Fazit
Also: Golfen macht (zumindest Männer) glücklich, sogar bei (vermeintlich) unterdurchschnittlicher körperlicher Aktivität und ist zudem gesund!
Bildquellen
- Beitragsbild:: Photo by Christoph Keil on Unsplash