Golfen „für’s Herz“ – Genügt eine wöchentliche Golfrunde für die Herzgesundheit?

Die dunkle Jahreszeit hat seit der Zeitumstellung (die ja seit 3 Jahren von der bekannt schlagkräftigen EU abgeschafft werden will…) nun endgültig begonnen und die afterworkliche Golfrunde ist praktisch nicht mehr möglich, wenn man nicht gerade entweder gar nicht oder in golffreundlicher Teilzeit arbeitet. Begleitet werden Dunkelheit und Bewegungsmangel zudem noch von einem ungesunden Überangebot an Keksen – ganz offensichtlich wachsen diese wie Pilze unter den herbstlichen Bedingungen besser…

Was also tun um gesund zu bleiben? Genügt die gelegentliche Wintergolfrunde am Wochenende? Schließlich empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO entweder eine moderate Bewegung von 3,5 bis 5 Stunden je Woche oder eine intensive Bewegung für 75-150 Minuten zusätzlich (!) zu mindestens 2 Tagen mit muskelkräftigender Aktivität. Wer schafft das schon und hat jetzt kein schlechtes Gewissen?

Dass Bewegung gesund ist, ist also hinreichend bekannt und belegt. Bislang ist aber kaum erforscht, welchen Einfluss verschiedene Sportarten auf die kardiovaskuläre („Herz-Kreislauf-bezogene“) Sterblichkeit haben und welches Maß an Aktivität optimal ist.

Eine schwedische Studie bringt neue und beruhigende Erkenntnisse:

Über 25.000 Menschen wurden ab einem Ausgangszeitpunkt über einen Zeitraum von im Mittel 20 Jahren und abhängig von ihrer wöchentlichen sportlichen Tätigkeit auf Ihre herzbedingte Sterblichkeit untersucht. 

Spannend an der Studie ist, dass die sportliche Aktivität in „MET-Stunden je Woche“ gruppiert wurde. Über METs, metabolische Äquivalente, hatte ich hier schon einmal geschrieben, kurz drücken MET das Aktivitätsniveau anhand des Energieverbrauches aus. 

Quelle: Originalstudie unter:
https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-021-11972-6

Das Sterblichkeitsrisiko wurde für 17 verschiedene Sportarten ausgewertet und die Risikoreduktion gegenüber körperlich inaktiven Menschen berechnet. 

Ergebnisse:

Golf steht extrem gut da:

  • Golfer hatten ein signifikant geringeres Risiko des Herztodes gegenüber Nichtsportlern
  • Die Risikoreduktion von Golf war nach der durch Laufen („Running“) und Tennis sogar am ausgeprägtesten 
  • Je nach Berücksichtigung von zusätzlichen Faktoren wie u.a. Körpergewicht, Bildung oder Rauchen lag das Sterblichkeitsrisiko von Golfern bei 0,63 bis 0,74 (also einem 26-37% geringeren Risiko) gegenüber Nichtsportlern 
  • Zum Vergleich: Normales Gehen als körperliche Aktivität („Walking“) reduzierte die Sterblichkeit nur um 6-17%
  • In den Gruppen der Sportarten hatten Golfer zudem den geringsten Body-Mass-Index (BMI)

Insgesamt 
bewirkt körperliche Aktivität eine beeindruckende Reduktion der herzbedingten Sterblichkeit. Dabei gilt aber nicht „viel hilft viel“, sondern gerade eine moderate Aktivität bewirkt eine relevante Reduktion des Sterblichkeitsrisikos. Optimal war der Bereich von 15-25 MET-Stunden je Woche. Auf Golf bezogen, das einen MET-Wert von 4.5 hat, heisst das, dass schon eine übliche Golfrunde (4 Stunden mit 4,5 MET = 18 MET-Stunden) pro Woche ausreichend zur Risikoreduktion ist.

Also auf geht’s zum (zumindest wöchentlichen) „Golfen für’s Herz“!

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