Obwohl die überwiegende Mehrheit der Operateure Patienten nach einem Knie-Gelenkersatz (Knie-Totalendoprothese, Knie-TEP) oder einem Hüftgelenkersatz (Hüft-Totalendoprothetik, Hüft-TEP) erlaubt wieder Golf zu spielen, gibt es relativ wenige veröffentlichte Daten darüber, wie sich ein Gelenkersatz auf die Golffähigkeit auswirkt. Amerikanische Forscher haben daher mit Hilfe eines Fragebogens bei von Ihnen operierten Patienten erfasst (Studie: hier), wie sich das Handicap von Golfern nach Hüft- oder Kniegelenkersatz verändert.

Das Ergebnis: 

Das Handicap erhöhte sich ein Jahr nach der Hüft-TEP zwar durchschnittlich knapp um 0,9 Schläge, dieser Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant, zeigte also keine statistisch aussagekräftige Veränderung.  

Ein Jahr nach einer Knie-TEP erhöhte sich das Handicap geringer um 0,3 Schläge, dieser Unterschied war jedoch ebenfalls statistisch nicht signifikant. Die Studie zeigt, dass sich das Golf-Handicap nach einem Gelenkersatz der unteren Extremität nicht wesentlich verändert.

Meine Anmerkung:

Für eine höhere Aussagekraft müssten mehre Operateure erfasst werden. Theoretisch kann es sonst sein, dass nur bei den vielleicht exzellent operierenden Ärzten der publizierenden Klinik keine relevante Einschränkung resultiert, weniger spezialisierte Operateure jedoch durchaus schlechtere Ergebnisse hätten.

Außerdem ist in der Studie nicht berücksichtigt, dass es nach Gelenkersatz-OP zwangsweise auch zu einer Golfpause kommt. Eine solche Pause würde aber auch bei Golfern ohne Gelenkersatz eine negative Beeinflussung des Handicaps bewirken. Insofern müssten korrekterweise Golfer mit und ohne Gelenkersatz und gleicher Golfpraxis im betreffenden Zeitraum vergleichen werden.

Trotzdem ist der geringe Einfluss natürlich ein ermutigendes Ergebnis, also: Weiter ein schönes Spiel, auch mit Gelenkersatz!

Ihr Golfscientist

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