Gestern wurde ich (mal wieder) gefragt, ob Golf wirklich eine Sportart ist oder nicht doch nur ein zwar netter aber nicht sportlicher Zeitvertreib. Üblicherweise antworte ich dann etwas von dem Muskelkater, den man bekommt, wenn man ungeübt Golfen geht oder dem Energieverbrauch auf einer Runde. Aber man kann es auch etwas formaler argumentieren.

Hier 3 Argumente, warum Golf definitiv ein Sport ist:

• Golf entspricht gängigen Definitionen von Sport

Im Cambridge Dictionary ist Sport definiert als

„a game, competition, or activity needing physical effort and skill that is played or done according to rules, for enjoyment and/or as a job“.

Wikipedia definiert Sport so:

„Unter dem Begriff Sport werden verschiedene Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfformen zusammengefasst, die meist im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen, ohne in erster Linie der Warenproduktion, kriegerischen Kampfhandlungen, dem Transport von Waren bzw. Gepäck oder der alleinigen Ortsveränderung zu dienen.“

(Randbemerkung: Über die kriegerischen Kampfhandlungen bin ich mir beim Golf manchmal nicht so sicher… ;))

Amerikanisch-pragmatisch ist Sport im Dictionary von Merriam-Webster definiert als

„a source of diversion“, „physical activity engaged in for pleasure“ oder „a particular activity (such as an athletic game) so engaged in“.

Alle auffindbaren Definitionen von Sport sind geeignet, Golf explizit einzuschließen!

• Golf ist im „Kompendium der körperlichen Aktivitäten“ als Sportart aufgeführt und unterscheidet sich im Energieverbrauch von Gehen

Im „Adult Compendium of Physical Activities“ ist Golf in der Kategorie 15 „Sport“ aufgeführt. Beim Golf verbraucht man hier aufgeführt zwischen 4,3 und 5,4 METs (metabolische Äquivalente, ein universales Maß für den Energieverbrauch von Tätigkeiten, eine gute Erklärung findet sich hier). Gehen ist in einer separaten Kategorie codiert und kommt nur auf 3,5 METs („walking for pleasure“), etwa so viel wie beim Golfen mit einem Cart.

Golf ist also im Kompendium der Aktivitäten klar als Sport klassifiziert und hat im vergleich zu normalem Gehen auch einen entsprechend höheren Energieverbrauch, zumindest wenn man auf ein Cart verzichtet.

• Golf ist sogar eine olympische Sportart

Golf ist (nach 1900 und 1904) seit den olympischen Spielen 2016 in Rio (wieder) olympische Sportart. Voraussetzung hierfür ist neben den zu erfüllenden Rahmenbedingungen als Sport auch die olympische Anerkennung eines Dachverbandes, für Golf die „International Golf Federation (IGF)“.

Wäre Golf kein Sport sondern nur ein Spaziergang, würde es nicht zu Olympia reichen!

Fazit:

Wir können also weiter guten Gewissens GolfSPORT betreiben und es hinsichtlich der Definition dennoch mit Winston Churchill halten:

“Golf ist ein Spiel, bei dem man einen zu kleinen Ball in ein viel zu kleines Loch schlagen muss, und das mit Geräten, die für diesen Zweck denkbar ungeeignet sind.”

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